Klimafreundlichere Energieversorgung: HUBER SE liefert für RWE Bandtrocknungsanlage zur thermischen Verwertung von Klärschlamm in NRW

Die HUBER SE liefert zwei Bandtrockner BT 30 für eine Klärschlamm-Trocknungsanlage des Energieversorgungskonzerns RWE am Standort Kraftwerk Knapsacker Hügel in Nordrhein-Westfalen. RWE baut hier die thermische Verwertung von Klärschlamm und anderem biogenen Material weiter aus. Die Technologie von HUBER unterstützt RWE bei der schrittweisen Umsetzung des Kohleausstiegs, indem Braunkohle nach und nach durch biogene Stoffe wie Klärschlamm ersetzt wird. Die Inbetriebnahme der Anlage, in die der Konzern einen zweistelligen Millionenbetrag investiert, ist für Ende dieses Jahres geplant.

Es ist ein Großprojekt für HUBER und gleichzeitig ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Energieversorgung: Durch den Bau der Anlage zur Trocknung von Klärschlamm auf dem Knapsacker Hügel in Hürth bei Köln soll künftig Braunkohle durch Klärschlamm als biogener Brennstoff ersetzt werden. HUBER liefert für dieses Großprojekt zwei HUBER Bandtrockner BT der Baugröße 30 als Komplettsystem inklusive der Zubehörteile.

Der symbolische Spatenstich für die Anlage zur Trocknung und thermischen Verwertung von Klärschlamm fand im Juni 2021 statt.
Der symbolische Spatenstich für die Anlage zur Trocknung und thermischen Verwertung von Klärschlamm fand im Juni 2021 statt.

HUBER ebnet Weg zu umweltfreundlicherer und grüner Technologie

Das Hauptziel der Anlage ist die Klärschlammtrocknung zur Erzeugung von nachhaltigem Brennstoff: HUBER leistet somit einen Beitrag zum Einsatz klima- und umweltfreundlicher Prozessdampferzeugung. Dafür werden auf der Anlage kommunale Klärschlämme angenommen, getrocknet und direkt im vor Ort befindlichen Kraftwerk thermisch verwertet. Bereits seit rund 25 Jahren verwertet RWE Power in seinen Anlagen auf dem Knapsacker Hügel in Hürth und in Frechen Klärschlämme aus der kommunalen Abwasserreinigung. RWE hat im vergangenen Jahr zuverlässig und sicher rund 900.000 Tonnen Klärschlamm verwertet. Das entspricht rund der Hälfte des Aufkommens in NRW.

Dr. Johann Grienberger (Vorstand Technologie HUBER SE): „Klärschlamm vom Abfallprodukt in eine wertvolle Ressource verwandeln“

„Der HUBER Bandtrockner BT ist eines unserer Produkte, mit deren Hilfe unsere Kunden Klärschlamm vom vermeintlichen Abfallprodukt in eine wertvolle Ressource verwandeln können“, sagt Dr. Johann Grienberger (Vorstand Technologie HUBER SE). „Während die Trocknung von Klärschlamm seit langem ein etabliertes Verfahren moderner Klärwerkstechnik darstellt, arbeitet HUBER stetig daran, seine bestehenden Trocknungsverfahren und die Anlagentechnik weiterzuentwickeln. So erfüllt unser Mitteltemperatur-Trocknungssystem mit dem HUBER Bandtrockner BT höchste Anforderungen in puncto Anlagenbetrieb, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit“, erläutert Dr. Grienberger.

Die HUBER Mitteltemperaturtrocknung BT besteht aus zwei übereinander angebrachten Bändern, die mit dem Produkt, das getrocknet werden soll, belegt werden. Ein Prozessluftstrom, der durch die Produktschicht geführt wird, trocknet diese effizient, während durch die Pelletierung des Schlammes und die geringe mechanische Beanspruchung eine Staubbildung weitestgehend vermieden werden kann. Die Sicherheit des Anlagenkonzeptes ist bei gleichzeitiger Einhaltung der Emissionswerte jederzeit gewährleistet.

Das RWE Kraftwerk am Standort Knapsacker Hügel in Nordrhein-Westfalen
Das RWE Kraftwerk am Standort Knapsacker Hügel in Nordrhein-Westfalen

Trocknung und thermische Verwertung von 92.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr

Mit der neuen Anlage zur Klärschlammtrocknung von HUBER geht RWE einen weiteren Technologieschritt: Dank der Vortrocknung von rund 75 auf 10 bis 15 % Feuchte hat der Klärschlamm einen ähnlich hohen Heizwert wie Braunkohle. Künftig werden auf der Anlage jährlich 92.000 t Klärschlamm getrocknet und im dortigen Kraftwerk thermisch verwertet.

Rainer Köhler (Vorstand Vertrieb HUBER SE): „Führen für namhafte Kunden wie RWE Projekte dieser Größenordnung erfolgreich durch“

„Neben den zahlreichen kleineren und mittelgroßen Projekten, die wir realisieren, sind es Großaufträge wie diese Bandtrocknungsanlage zur thermischen Verwertung von Klärschlamm durch RWE, auf die wir besonders stolz sind“, sagt Rainer Köhler (Vorstand Vertrieb HUBER SE). „Wir führen für namhafte Kunden, zu denen RWE natürlich gehört, Projekte dieser Größenordnung erfolgreich durch – von der technischen Entwicklung über Bau und Lieferung hin zur Montage. Dies belegt unsere weltweit führende Position im Bereich der Abwasserreinigung, Trinkwasseraufbereitung und Klärschlammverwertung.“

Inbetriebnahme bis Ende 2022

Nach der Bearbeitung des Engineering-Auftrags durch das Projektteam von HUBER hatte das Unternehmen im Juli 2020 auch den Auftrag zur Errichtung des Trockners erhalten. Der aktuell herausfordernden Liefersituation zum Trotz läuft die Montage der Anlage nach Plan. Im Anschluss an die Montage soll die Anlage bis Ende 2022 in Betrieb genommen werden. RWE investiert in die neue Bandtrocknungsanlage einen zweistelligen Millionenbetrag.

Ähnlich hoher Heizwert wie Braunkohle

Aufgrund der Vortrocknung von 75 auf 10 bis 15 % Feuchte weist Klärschlamm einen ähnlich hohen Heizwert wie Braunkohle auf. Dadurch reduziert der Betreiber des Kraftwerks die aktuell eingesetzte Menge an Rohbraunkohle im Verhältnis 1:1. „Wir setzen den Kohleausstieg um und stellen uns rechtzeitig schrittweise darauf ein, indem wir die Braunkohle nach und nach durch überwiegend biogene Stoffe ersetzen“, sagt Christian Forkel, Leiter der Sparte Veredlung bei RWE Power. „Auf diese Weise stehen unsere Anlagen auch künftig zur Verfügung, um Klärschlamm, Altholz und andere Stoffe im Interesse unserer Kunden umweltfreundlich zu verwerten – ein großer Schritt zur Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Entsorgungssicherheit.“

Mitverbrennung von Klärschlamm ermöglicht umweltgerechte Entsorgung von Reststoffen

Die Mitverbrennung von Einsatzstoffen (z.B. Klärschlamm und Sekundärbrennstoffen) ermöglicht die umweltgerechte Entsorgung von Reststoffen. Bei der Mitverbrennung wird das Material mit dem Hauptbrennstoff Braunkohle genutzt, um Prozessdampf, Fernwärme und Strom zu erzeugen.

Das Kraftwerk Knapsacker Hügel, benannt nach dem Standort in Hürth-Knapsack, arbeitet in Kraft-Wärme-Kopplung und nutzt somit Energie aus den Brennstoffen auf nachhaltige Weise. Am Standort geht RWE Power einen konsequenten Weg zur CO2-Minderung bei der Erzeugung von Prozessdampf. So wurde dort bereits eine Anlage zur Aufbereitung von Altholz sowie weiterer biogener Brennstoffe in Betrieb genommen. Schon in den zurückliegenden Jahren hat RWE Power Millionen in den Standort Knapsacker Hügel investiert. Im Frühjahr 2020 wurden das dortige Klärschlammzwischenlager auf rund 5.300 m² vergrößert und zwei neue Förderstrecken in Betrieb genommen. Hierdurch konnten die Kapazitäten für die Mitverbrennung optimiert und gleichzeitig Beschäftigung gesichert werden.

 

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