Mit dem innovativen System HUBER Störstofferkennung Safety Vision wird es dem Rechen ermöglicht, das Rechengut zu „sehen“ und so potenziell kritische Störstoffe zuverlässig zu identifizieren. Realisiert wird dies durch eine präzise Echtzeit-Vermessung des Rechenguts mit Sensoren, schnelles Verarbeiten des Messergebnisses sowie eine intelligente Auswertlogik, bei der die Messergebnisse nach definierten Auffälligkeiten untersucht werden. Sobald auf diese Weise potenziell kritisches Rechengut erkannt wird, stoppt der Betrieb des Rechens sofort. Gleichzeitig wird ein Bild von der Situation im Rechen aufgenommen und an den Betreiber übermittelt. Anhand dieser Meldung kann der Betreiber individuell entscheiden, ob der Rechen weiter betrieben werden oder bis zur Entfernung des Störstoffes stehen bleiben soll. Durch diesen effektiven Schutzmechanismus wird eine Beschädigung des Rechens oder der nachgeschalteten Aggregate zuverlässig verhindert, was nicht nur die Verfügbarkeit der beteiligten Maschinen erhöht, sondern die Betriebssicherheit der gesamten Anlagentechnik verbessert.
Weitere Funktionen – Laufzeitoptimierung und adaptiver Betrieb
Neben der Störstofferkennungsfunktion werden die ermittelten Messergebnisse darüber hinaus auch genutzt, um zwei weitere Funktionen zu ermöglichen. Den adaptiven Betrieb der Maschinenkombination auf Basis der Erkennung von Ereignissen und die Optimierung der Laufzeit von nachgeschalteten Maschinen.
- Adaptiver Betrieb:
Mit dem adaptiven Betrieb wird die Herausforderung von Kanalspülstößen angegangen. Diese treten allen voran kurz nach dem Beginn von Starkregenereignissen auf und sorgen für eine extrem hohe Schmutzstofffracht im Zulauf der Kläranlage. In ungünstigen Fällen kann es dazu kommen, dass der Rechen durch die hohen Frachtmengen überlastet wird und ausfällt, was zur Folge hat, dass das Abwasser kaum gereinigt in die nächste Verfahrensstufe gelangt.
Um solche Situationen sicher zu vermeiden, werden die von Safety Vision aufgenommenen Messergebnisse herangezogen und mit Hilfe einer ausgeklügelten Auswertung auf bekannte Ereignisse überprüft. Werden bei der Auswertung Anzeichen für einen beginnenden Spülstoß registriert, wird der Rechen automatisch freigefahren und in die Betriebsart „Spülstoßmodus“ versetzt. Dies hat den positiven Effekt, dass die Gefahr einer Überlastung des Rechens auf ein Minimum gesenkt wird. Sinkt im Laufe der Zeit die Schmutzstofffracht und damit auch die Gefahr einer Überlastung des Rechens, passt sich der Rechen den aktuellen Bedingungen an, indem er selbständig in den dafür geeigneten Betriebsmodus wechselt. Durch den adaptiven Betrieb wird somit sowohl präventiv eine Überlastung des Rechens vermieden als auch für eine stets optimale Auslastung des Rechens gesorgt. Diese Funktion wirkt sich jedoch nicht nur auf den Rechen aus, sondern bezieht auch weitere HUBER Maschinen mit ein, die mit dem Rechen in direkter Verbindung stehen.
- Laufzeitoptimierung:
Dasselbe Ziel wie die optimale Auslastung der Maschinen verfolgt auch die dritte Funktion von Safety Vision – die Laufzeitoptimierung. Mithilfe dieser Funktion wird es ermöglicht, die Betriebszeiten von nachgeschalteten Maschinen wie der HUBER Waschpresse WAP® oder HUBER Transportschnecke Ro8 T um bis zu 40 % zu reduzieren. Dies gelingt durch eine permanente Auswertung des gemessenen Rechengutvolumens auf dem Harkenbalken. Die intelligente Steuerung sorgt dann dafür, dass die angesprochenen Maschinen nach dem tatsächlichen vorhandenen Rechengutvolumen aktiviert werden und nicht nach starren Vorgaben. Durch die Laufzeitreduzierung der Maschinen können nicht nur die Betriebskosten verringert werden, sondern auch der Verschleiß. Das führt folglich sowohl zu einem geringeren Wartungsaufwand als auch zu einer höheren Maschinenlebensdauer.